
„Mama, was bist Du groß geworden!“
Justina Czarnetzki blickt auf eine lange Krankengeschichte zurück. „Ich kann mich kaum an eine Zeit meines Lebens erinnern, in der ich keine Rückenschmerzen hatte“, erklärt die 45-jährige, die schon im Alter von zwölf Jahren feststellte, dass mit ihrer Wirbelsäule etwas nicht stimmte.
„Nach langen Autofahrten hatte ich jedes Mal Rückenschmerzen und kam kaum aus dem Auto heraus“, erinnert sie sich. Doch da sie nach eigenen Angaben aus einer„rückenkranken Familie“ kommt, maß sie dieser Erkenntnis keine besondere Bedeutung bei. Erst als sie mit 18 eine Ausbildung zur Krankenschwester begann und die Schmerzen durch die anstrengende Tätigkeit immer größer wurden, suchte sie einen Arzt auf. Der diagnostizierte zwar eine Krümmung der Wirbelsäule, ohne diese jedoch zu vermessen und empfahl der jungen Frau: „Machen Sie Sport und Gymnastik, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Damit müssen sie leben“. Und so lernte Justina Czarnetzki, sich mit den Schmerzen zu arrangieren, die in ihrer 17jährigen Tätigkeit als Krankenschwester, davon zehn auf einer Intensivstation, immer schlimmer wurden. „Es gab Phasen der Besserung, vor allem, wenn ich regelmäßig Gymnastik machte. Doch das konnte ich nicht immer durchhalten“, erinnert sich Czarnetzki.
Anfang 30 heiratete sie und dann stand die Familienplanung auf dem Programm. „Mir war natürlich klar, dass Schwangerschaften für meinen Rücken nicht gut sind, doch wir wollten unbedingt Kinder haben“, so Czarnetzki, die mit ihrer Familie heute in Hamm im Westerwald lebt. Mit 35 bekam sie Christian, heute 9 Jahre alt, danach folgten Johannes (7) und Sophie-Mathilde (4). Jede der drei Schwangerschaften war eine Qual. „Heute bin ich froh und dankbar über meine Kinder, doch bei jeder Schwangerschaft habe ich mich gefragt, warum tust Du Dir das eigentlich an“, so Czarnetzki. Die endgültige Krise kam mit der dritten Schwangerschaft, in den letzten Monaten konnte sie kaum noch gehen. „Ich hatte fürchterliche Schmerzen. Die eine Schulter hing komplett nach unten und von hinten sah ich aus wie ein Fragezeichen“, so die dreifache Mutter. Nach der Geburt von Sophie-Mathilde wurde es noch schlimmer, denn das Kleinkind war anstrengend und musste viel getragen werden.
Anfang 30 heiratete sie und dann stand die Familienplanung auf dem Programm. „Mir war natürlich klar, dass Schwangerschaften für meinen Rücken nicht gut sind, doch wir wollten unbedingt Kinder haben“, so Czarnetzki, die mit ihrer Familie heute in Hamm im Westerwald lebt. Mit 35 bekam sie Christian, heute 9 Jahre alt, danach folgten Johannes (7) und Sophie-Mathilde (4). Jede der drei Schwangerschaften war eine Qual. „Heute bin ich froh und dankbar über meine Kinder, doch bei jeder Schwangerschaft habe ich mich gefragt, warum tust Du Dir das eigentlich an“, so Czarnetzki. Die endgültige Krise kam mit der dritten Schwangerschaft, in den letzten Monaten konnte sie kaum noch gehen. „Ich hatte fürchterliche Schmerzen. Die eine Schulter hing komplett nach unten und von hinten sah ich aus wie ein Fragezeichen“, so die dreifache Mutter. Nach der Geburt von Sophie-Mathilde wurde es noch schlimmer, denn das Kleinkind war anstrengend und musste viel getragen werden.
„Ich hatte manchmal den Eindruck, als seien alle meine Knochen im Rücken gebrochen“, erinnert sich Justina Czarnetzki. Ihr Arzt verschrieb ihr lediglich Krankengymnastik, doch letztendlich brachte dies die Wende in dieser langen Leidensgeschichte: Denn die Therapeutin warf nur einen Blick auf den verkrümmten Rücken und empfahl sofort den Besuch bei einem Skoliose-Spezialisten.
Erst zu diesem Zeitpunkt begann Justina Czarnetzki, sich mit dem Krankheitsbild der Skoliose auseinanderzusetzen. Sie recherchierte im Internet und stieß dabei auf die Seite des Deutschen Skoliose Netzwerks. „Diese Seite war sehr informativ, und deshalb habe ich beim DSN angerufen. Dort hatte ich sofort einen Ansprechpartner, der mir sehr schnell einen Termin in der Asklepios Klinik in Braunfels vermittelte“, so Czarnetzki. Dort wurde sie erstmals gründlich untersucht und vermessen: Festgestellt wurde eine 60 Grad-Krümmung im unteren Rücken. Die klare Empfehlung des Arztes: „Sie müssen sich unbedingt operieren lassen“. Gemeinsam mit ihrem Mann Bernd, der als Internist eine hausärztliche Praxis betreibt, beschloss sie, vor der Entscheidung zwei weitere Meinungen einzuholen und so kam Czarnetzki schließlich zu Dr. Biren Desai am Sana Dreifaltigkeits-Krankenhaus in Köln. „Mein Mann hatte mir diese Klinik empfohlen, da er gehört hatte, dass diese über sehr viel Expertise auf dem Gebiet der Skoliosebehandlung verfügt“, so Czarnetzki. Nach intensiver Untersuchung bestätigte Dr. Desai die Diagnose seiner Kollegen und empfahl eine Korrektur-operation der Wirbelsäule. „Dr. Desai hat sich viel Zeit genommen und mir die Risiken und Probleme, aber vor allem auch die Chancen der Operation sehr gut erklärt. Er war immer ehrlich, und das hat mir bei der Entscheidung geholfen“, lobt Czarnetzki.
Am 26. Oktober war es schließlich soweit: In einer viereinhalbstündigen Operation wurden zwei Metallstäbe mit Schrauben an zwölf Wirbelkörpern im unteren Rückenbereich befestigt, die dadurch korrigiert, aufgerichtet und versteift wurden. Gleichzeitig konnte auch noch ein akuter Bandscheibenvorfall operiert werden. Der komplexe Eingriff verlief komplikationslos und erfolgreich, denn die Krümmung konnte von 60 Grad auf 16 Grad reduziert werden. Die ersten Wochen nach der Operation waren allerdings nochmal besonders schwierig, denn Justina Czarnetzki konnte nur mit starken Schmerzmitteln leben. Doch da ihr Mann die postoperative Betreuung übernahm, konnte die Patientin schon nach neun Tagen die Sana-Klinik verlassen. Zuhause wurde sie von ihrem Sohn Christian mit den Worten begrüßt: „Mama, Du bist aber groß geworden“. Immerhin drei Zentimeter an Körpergröße hat sie durch den Eingriff gewonnen.
Der Heilungsprozess wird mindestens ein halbes Jahr dauern. In dieser Zeit darf Justina Czarnetzki ihren Rücken nicht stärker belasten und kann nur maximal fünf Kilo heben – nicht einfach in einer Familie mit drei Kindern. „Glücklicherweise unterstützen mich meine Kinder, wo sie können, mein Mann übernimmt vieles, und die Krankenkasse finanziert uns eine Haushaltshilfe“, erzählt sie. Mit einer Physiotherapeutin, die ins Haus kommt, macht sie leichte Übungen zum Muskelaufbau – mehr ist im Moment noch nicht erlaubt. Und so übt sie sich in Geduld – auch wenn ihr das manchmal schwerfällt. „Ich weiß, dass noch ein langer Heilungsprozess vor mir liegt, doch ich bin froh, dass die Operation komplikationsfrei verlaufen ist und freue mich auf mein Leben ohne Rückenschmerzen“, strahlt Justina Czarnetzki.
Erst zu diesem Zeitpunkt begann Justina Czarnetzki, sich mit dem Krankheitsbild der Skoliose auseinanderzusetzen. Sie recherchierte im Internet und stieß dabei auf die Seite des Deutschen Skoliose Netzwerks. „Diese Seite war sehr informativ, und deshalb habe ich beim DSN angerufen. Dort hatte ich sofort einen Ansprechpartner, der mir sehr schnell einen Termin in der Asklepios Klinik in Braunfels vermittelte“, so Czarnetzki. Dort wurde sie erstmals gründlich untersucht und vermessen: Festgestellt wurde eine 60 Grad-Krümmung im unteren Rücken. Die klare Empfehlung des Arztes: „Sie müssen sich unbedingt operieren lassen“. Gemeinsam mit ihrem Mann Bernd, der als Internist eine hausärztliche Praxis betreibt, beschloss sie, vor der Entscheidung zwei weitere Meinungen einzuholen und so kam Czarnetzki schließlich zu Dr. Biren Desai am Sana Dreifaltigkeits-Krankenhaus in Köln. „Mein Mann hatte mir diese Klinik empfohlen, da er gehört hatte, dass diese über sehr viel Expertise auf dem Gebiet der Skoliosebehandlung verfügt“, so Czarnetzki. Nach intensiver Untersuchung bestätigte Dr. Desai die Diagnose seiner Kollegen und empfahl eine Korrektur-operation der Wirbelsäule. „Dr. Desai hat sich viel Zeit genommen und mir die Risiken und Probleme, aber vor allem auch die Chancen der Operation sehr gut erklärt. Er war immer ehrlich, und das hat mir bei der Entscheidung geholfen“, lobt Czarnetzki.
Am 26. Oktober war es schließlich soweit: In einer viereinhalbstündigen Operation wurden zwei Metallstäbe mit Schrauben an zwölf Wirbelkörpern im unteren Rückenbereich befestigt, die dadurch korrigiert, aufgerichtet und versteift wurden. Gleichzeitig konnte auch noch ein akuter Bandscheibenvorfall operiert werden. Der komplexe Eingriff verlief komplikationslos und erfolgreich, denn die Krümmung konnte von 60 Grad auf 16 Grad reduziert werden. Die ersten Wochen nach der Operation waren allerdings nochmal besonders schwierig, denn Justina Czarnetzki konnte nur mit starken Schmerzmitteln leben. Doch da ihr Mann die postoperative Betreuung übernahm, konnte die Patientin schon nach neun Tagen die Sana-Klinik verlassen. Zuhause wurde sie von ihrem Sohn Christian mit den Worten begrüßt: „Mama, Du bist aber groß geworden“. Immerhin drei Zentimeter an Körpergröße hat sie durch den Eingriff gewonnen.
Freue mich auf mein Leben ohne Rückenschmerzen
Der Heilungsprozess wird mindestens ein halbes Jahr dauern. In dieser Zeit darf Justina Czarnetzki ihren Rücken nicht stärker belasten und kann nur maximal fünf Kilo heben – nicht einfach in einer Familie mit drei Kindern. „Glücklicherweise unterstützen mich meine Kinder, wo sie können, mein Mann übernimmt vieles, und die Krankenkasse finanziert uns eine Haushaltshilfe“, erzählt sie. Mit einer Physiotherapeutin, die ins Haus kommt, macht sie leichte Übungen zum Muskelaufbau – mehr ist im Moment noch nicht erlaubt. Und so übt sie sich in Geduld – auch wenn ihr das manchmal schwerfällt. „Ich weiß, dass noch ein langer Heilungsprozess vor mir liegt, doch ich bin froh, dass die Operation komplikationsfrei verlaufen ist und freue mich auf mein Leben ohne Rückenschmerzen“, strahlt Justina Czarnetzki.
Dieser Bericht ist erschienen im Skoliose-Magazin des DSN | Deutschen Skoliose Netzwerk , 01/2021.